Hans-Christian Jaenicke
wurde 1969 in Treuenbrietzen bei Berlin in der damaligen DDR geboren. Mit 4 Jahren bekam er eine erste Geige mit 6 Jahren den ersten Geigenunterricht, mit 9 Jahren zusätzlich Unterricht in Theorie und Gehörbildung.
In dieser Zeit setzte sich Ekkehard Tietze, ehemaliger Leiter des Thomanerchores Leipzig, sehr für ihn ein, um ihn in diesen Chor zu holen. Sowohl die Aufnahme zu den Thomanern wie auch zur Spezialschule für Musik Hanns Eisler (Violine) in Berlin wurde ihm trotz dieser hervorragenden Empfehlungen aus politischen Gründen verweigert.
So erhielt er privaten Geigenunterricht bei Walter Sparre vom Hans-OttoTheater Potsdam, spielte im Orchester von Dietrich Schönherr in Potsdam/Hermannswerder und arrangierte und komponierte für eigene Bandprojekte.
Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Fernsehtechniker in den Jahren 1985 – 87 gelang ihm die Ausreise 1988 in die BRD. Dort folgte parallel zum Abitur ein weiterführender Unterricht in Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik in Detmold, sowie Klavier und Tonsatz bei KMD Gerhard Schäfer und Violine bei Brigitte Genz-Schön in Gießen sowie die Mitwirkung im Universitätsorchester Gießen, der Jeunesses Musicales Deutschland sowie dem JEUNESSES MUSICALES WORLD ORCHESTRA.
In Oldenburg studierte er von 1991 bis 1995 Musiktheorie/Neue Musik bei Frau Prof. Dr. Gertud Meyer Denkmann, einer langjährigen Mitarbeiterin von Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und John Cage, Komposition bei dem Chilenischen Komponisten Gustavo Becerra-Schmidt und der Rumänischen Komponistin Violeta Dinescu und schloss im Hauptfach Violine mit"sehr gut“ ab. Ergänzend dazu studierte er Barockvioline bei Veronika Skuplik und nahm an Meisterkursen bei den Internationalen Sommerkursen der Jeunesses Musicales Deutschland (Schloss Weikersheim), bei dem ungarischen Violinvirtuosen Geza Kapas (Ungarn) und bei Kammermusik-Meisterkursen bei Mitgliedern des Radio Sinfonie Orchesters Stuttgart teil.
Bereits in der Studienzeit gab er zahlreiche Konzerte mit Barockensemblen, zum Teil als Solist und Konzertmeister, arbeitete mit verschiedenen Orchestern, u.a. mit dem Oldenburger Staatsorchester, wirkte an der Landesbühne Niedersachsen Nord als Studio- und Bühnenmusiker, komponierte Bühnenmusik für das Theaterfestival Erlangen. Im Oh-Ton Ensemble für Neue Musik arbeitete er mit dem Dirigenten David Coleman, (London), Rachel Evans vom Meridian-String Quartet (New York), mit dem Cellisten und Komponisten Graham Waterhouse vom Philharmonia Orchestra London zusammen. In diesem Ensemble kam es zu Begegnungen und Arbeitsphasen mit namhaften Komponisten u.a. mit Iannis Xenakis und Hans-Joachim-Hespos.
Rundfunkaufnahmen des Deutschlandfunk entstanden. 1994 wurde er Primarius des Amsterdamer Klavier-Quartetts und gründete bald darauf ein experimentelles Tango-Duo mit dem russischen Akkordeonisten Jörg Siegloch. Mit diesem Duo unternahm er Konzertreisen nach Frankreich, Spanien, Dänemark und den USA und lernte bei gemeinsamen Konzerten die Tangolegenden Luis di Matteo (Uruguay), Alfredo Marcucci und Hugo Diaz kennen, spielte für Wynton Marsalis im Washingtoner Club von Duke Ellington „Rebublic Gardens“. Wenig später wurde das erfolgreiche Duo von Tropical (SONY/BMG) unter Vertrag genommen.
Durch das Debutalbum „TANGO 040“, sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen erlangte er internationale Bekanntheit als Tango-Geiger, Arrangeur und Komponist.
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