FLUTTERBAND TRIO: Rezensionen
 
 

 

 

(aus dem Script des Deutschlandradio Kultur - Sendung am Freitag, dem 4. Februar 2011)

 

... Es sind die Bachschen Solo-Partiten für Violine, die als Inspirationsquelle für diese Platte dienen. Die Titel heißen deshalb etwas umständlich „Introduktion quasi Sarabande-Double Bachwerkverzeichnis 1002“. Von Zeit zu Zeit entfernen sich die Musiker improvisierend sehr weit weg von den Originalen. Alles klingt dann nach Tango, und gelegentlich agieren sie völlig frei von musikalischen Gattungsgrenzen, um urplötzlich die charakteristischen Tango-Strukturen wieder durchscheinen zu lassen. Und dann sind auch schlaglichtartig die Bachschen Ur-Strukturen wieder erkennbar, um sich im nächsten Moment auch gleich wieder quasi in Luft aufzulösen. Wobei sich als Kontinuum, als durchlaufendes Prinzip eine spezielle „Haltung“ durch die ganze Platte zieht, die sich aus dem Jazz- und Tango-Alltag der Musiker speist: Nämlich eine drängende, „schräge“, Spiel- und Improvisationslust. Hier wird kühn und unbekümmert ziemlich heterogenes Material kombiniert. Hier wächst zusammen, was eigentlich sonst nicht zusammensteht: seien es Bach oder Piazzolla oder Carlos Gardel, dem übrigens sogar ein Extra-Track gewidmet ist.

Das Album „Bach Tunes and Free Tango“ ist das Ergebnis eines so bezeichneten „Jazz-Baroque-Tango-Project“, daraus hier noch ein Titel „Tango-Quasi Adagio“, basierend auf Bachs Solopartita für Violine in h-moll BWV 1002...

(Wilfried Bestehorn, DEUTSCHLAND-RADIO KULTUR)